Succus: Die Kraft der Kräuter als Saft

Erfahre alles über Succus (Pflanzensäfte), ihre Herstellung, gesundheitlichen Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten. Von der traditionellen Nutzung durch Dioskurides und Hildegard von Bingen bis zur modernen Verwendung – inklusive Tipps für Kräuterlimonade!

Was ist Succus/Succi?

In der Antike wurden Pflanzensäfte oft als „Lebensblut“ der Pflanze bezeichnet. Sie galten als Essenz der Pflanze, die ihre vitalen Kräfte unmittelbar an den Menschen weitergibt.

Ein Succus (Plural: Succi) ist der reine Pflanzensaft, der durch das Pressen von frischem Pflanzenmaterial gewonnen wird. Dieser Saft stellt eine hochkonzentrierte Quelle an Nährstoffen und Wirkstoffen. Die Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, bleiben in ihrer natürlichen Form erhalten, was den Succus zu einem der ursprünglichsten und reinsten Nahrungs- und Heilmittel der Natur macht.

Herstellung von Succus

Die Herstellung eines Succus erfordert frische Pflanzenteile, die nach der Ernte gründlich gereinigt, zerkleinert und ausgepresst oder gemörsert werden. 

Besonders wichtig ist dabei die direkte Verarbeitung nach der Ernte, um die Wirkstoffe nicht zu verlieren. Alternativ können kleine Mengen an Pflanzensaft auch im Mörser hergestellt und anschließend abgesiebt oder gefiltert werden. Wenn du möchtest kannst du dabei etwas Zucker als Mahlhilfe verwenden, das muss allerdings nicht sein!

Um den Saft haltbar zu machen, wird er entweder kurz erhitzt (pasteurisiert) oder mit Alkohol konserviert. Dabei gibt es immer einen Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Erhalt der Nährstoffe – frischer Pflanzensaft ist zwar weniger lange haltbar, dafür enthält er aber alle natürlichen Wirkstoffe unverändert. 

Succus oder Kräutersaft Herstellung durch Pressen
Maiwipferl Mörser

Beispiele von Succus

Pflanzensäfte bieten eine unmittelbare Aufnahme von Nähr- und Wirkstoffen. Da der Körper die Flüssigkeit direkt verwerten kann, gilt der Succus als besonders bioverfügbar. Löwenzahnsaft regt beispielsweise die Verdauung an und fördert den Gallenfluss, während Brennnesselsaft eine eisenreiche Unterstützung für das Blut ist. Auch Saft aus der Schafgarbe wirkt entzündungshemmend und krampflösend. Dank der hohen Konzentration an Inhaltsstoffen reicht oft schon eine kleine Menge, um eine heilende Wirkung zu erzielen.

Vorteile von Pflanzensäften

  • Hohe Konzentration von Wirkstoffen: Pflanzensäfte bieten eine besonders dichte Form von Nährstoffen, da sie in ihrer unverarbeiteten Form vorliegen.
  • Direkte Bioverfügbarkeit: Da die Wirkstoffe bereits gelöst sind, können sie vom Körper schnell und effizient aufgenommen werden.
  • Natürlich und unverarbeitet: Frischer Succus bietet die reinste Form der Pflanze, ohne Zusätze oder chemische Veränderung.

Nachteile und Herausforderungen Kurze Haltbarkeit:

  • Kurze Haltbarkeit: Ohne Konservierung ist frischer Pflanzensaft nur wenige Tage haltbar. Pasteurisierung oder Alkoholzugabe verlängern die Haltbarkeit, können aber die Nährstoffqualität beeinträchtigen.
  • Schwankende Wirkstoffkonzentration: Je nach Witterung, Erntezeit und Standort der Pflanzen kann der Wirkstoffgehalt stark variieren.
  • Aufwändige Herstellung: Frische Pflanzensäfte herzustellen, erfordert Zugang zu frischen Pflanzen und geeignete Pressverfahren, was es im Alltag weniger praktisch macht.

Bedeutung von Succus und Pflanzensaft in der Geschichte und heute

Karottensaft ist Succus

Pflanzensäfte sind ein altes Heilmittel, das bereits in der Antike eine Rolle spielte. Der griechische Arzt Dioskurides, der im 1. Jahrhundert lebte, war einer der ersten, der systematisch die Heilkräfte von Pflanzen in seinem Werk De materia medica dokumentierte. 

Im Mittelalter griff auch die berühmte Klosterfrau und Heilkundige Hildegard von Bingen auf Pflanzensäfte zurück.Für sie waren Succi ein zentrales Element der natürlichen Heilkunde, die oft in Kombination mit anderen Verfahren verwendet wurde. 

Heutzutage verwenden wir Succus oft unbewusst, zum Beispiel kann bei gepressten Karottensaft oder Selleriesaft auch von Succus gesprochen werden. Im Gegensatz dazu werden Kräutersäfte eher selten für den Hausgebrauch selber hergestellt, sondern eher als Fertigprodukt gekauft. In den letzten Jahren gewannen besonders der gepresste Saft aus Weizen oder Gerstengras an Bedeutung.

Anwendung und Verwendung von Succus

Succus lässt sich auf verschiedene Arten anwenden und kann sowohl pur als auch verdünnt eingenommen werden. Die direkte Einnahme eines Pflanzensaftes ermöglicht die volle Konzentration der Inhaltsstoffe, was bei akuten Beschwerden besonders vorteilhaft ist. Für eine schonendere und mildere Anwendung kann der Succus aber auch mit Wasser verdünnt werden – das ist besonders sinnvoll, wenn der Geschmack der frischen Pflanzensäfte zu intensiv ist.

Für Feinschmecker oder Kinder, die den herben Geschmack mancher Pflanzen weniger mögen, eignet sich die Weiterverarbeitung zu einer Kräuterlimonade. Hierfür mischst Du den Pflanzensaft einfach mit Wasser, etwas frisch gepresstem Zitronensaft und optional einem natürlichen Süßungsmittel wie Honig oder Agavendicksaft. So erhältst Du ein erfrischendes Getränk, das nicht nur lecker, sondern auch gesund ist. Diese Variante ist besonders an heißen Tagen eine willkommene Abwechslung und liefert gleichzeitig wertvolle Nährstoffe.

Succus aus dem Multimixer

Diese Methode ist schnell, unkompliziert und ermöglicht es, jederzeit frischen Succus herzustellen!

Hierfür kannst Du frische Pflanzenteile, wie Blätter oder Wurzeln, zerkleinern und sie mit einer kleinen Menge Wasser oder frisch gepresstem Saft im Multimixer oder Smoothiemaker pürieren. Gib die Zutaten in den Mixer und püriere sie gründlich, bis eine gleichmäßige Flüssigkeit entsteht. 

Je nach Vorliebe kannst Du den Saft direkt trinken oder ihn durch ein feines Sieb oder Tuch filtern, um eine klarere Konsistenz zu erhalten. Besonders gut schmeckt uns diese Variante mit Apfel-, Zitronen- oder Orangensaft

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