Spitzwegerichbalsam

Spitzwegerichsalbe gegen Juckreiz einfach selber machen

Nutze die erstaunliche Heilkraft des Spitzwegerichs in Form einer Spitzwegerichsalbe! Rezept und Info findest hier

Spitzwegerichsalbe einfach selber machen!

 
Spitzwegerich gilt als die pflanzliche Geheimwaffe bei Juckreiz und zwar unabhängig davon ob dieser von einem Insektenstich oder etwa von Brennnesseln ausgelöst wurde. Als Kinder haben wir dazu einfach Wegerich(ja genau Spitz ODER Breitwegerich) zerkaut und den fertigen Pflanzenbrei auf die betreffenden Stellen aufgetragen…und ja ertappt ich mache das noch immer so 😉
 
Aus hygienischen oder gesellschaftlichen Gründen mag dieses Vorgehen allerdings nicht immer ratsam sein. Ein Spitzwegerichbalsam oder eine sebst gemachte Spitzwegerichsalbe ist in diesem Fall eine wirkungsvolle Alternative.
 
Du kannst beides also eine Spitzwegerichsalbe selber und auch Spitzwegerichbalsam sehr einfach zu Hause selber machen beides hält gekühlt etwa ein Jahr.
 

Warum wirkt Spitzwegerich so gut gegen Juckreiz?

 
Die natürlichen Schleimstoffe des Spitzwegerichs wirken beruhigend auf die Haut während die Gerbstoffe diese zusammebziehen(also adstringierend wirken). Das antibakterielle, aber reaktionsfreudige Aucubin, als Hauptwirkstoff im Spitzwegerich wirkt Entzündungen entgegen. Diese Kombination an Eigenschaften sind natürlich sehr wirkungsvoll bei kleinen Wunden und Insektenstichen.
 
Weiter wurde mir zugetragen, dass Spitzwegerich ein natürliches Antihistamin beseitzt, leider konnte ich dazu noch keine Daten finden.
 
Weniger bekannt ist, dass auch der Wirkstoff Allantoin im Spitzwegerich zu finden ist. Dieser Inhaltstoff ist vor Allem aus dem Beinwell bekannt und verleiht der Beinwellsalbe ihre regenerierenden Eigenschaften.
 

Warum eine Tinktur und ein Ölauszug aus Spitzwegerich?

 
Das Aucubin, die Gerbstoffe und die Schleimstoffe sind in Wasser löslich, besser lösen sie sich allerdings in Alkohol, darum habe ich eine Spitzwegerichtintkur mit Alkohol hergestellt.
 
Damit ich auch die öllöslichen Inhaltsstoffe, allen voran das regenerierende Allantoin nutzbar machen kann habe ich einen so genannten heißen Ölauszug aus Spitzwegerich gemacht. 
 
Um beide Teile also die Spitzwegerich Tinktur und das Spitzwegerich Öl gleichzeitig zu nutzen werden sie in einer einfachen Salbe vereint, das ist die Spitzwegerichsalbe.
 
Der Vorteil dieser Spitzwegerichsalbe ist ihre Konsistenz. Dadurch, dass diese Spitzwegerichsalbe fest ist, wird einer Reaktion der Wirkstoffe(insbesondere des Aucubin) entgegengewirkt. Ein Molekül, kann sich durch den festen Balsam nicht (gut) bewegen, und damit auch nicht mit möglichen Reaktionspartnern zusammen treffen. Aus dem selben Grund können sich Wasser und Öl(phase) nicht mehr trennen.
 

Das brauchst du für Spitzwegerichsalbe:

  • 10 Teile Spitzwegerich Tinktur(zB 10g)
  • 10 Teile Spitzwegerich Öl(zB 10g)
  • 3 Teile Bienenwachs(zB 3g)
  • Wasserbad
  • Rührgerät
  • Sauberes Schraubglas

Während des Salbenrührens verdampt der Alkohol, darum kann man hier sehr wohl von einer Salbe sprechen. Falls du dir unsicher bist kannst du die fertige Sabe kosten 😉

So geht es und deswegen funktioniert dieses Rezept:

Das Öl und das Bienenwachs werden zusammen erwärmt bis das gesammte Bienenwachs geschmolzen ist. Auch die Spitzwegerichtintkur wird etwas erwärmt, damit sie die Salbe nicht erstarren lässt, bevor die Tintktur sich mit den fetten Bestandteilen vermischen konnte.
 
Die entstandene Mischung wird kräftig gerührt. Das Bienenwachs selbst ist ein schwacher Emulgator. Wichtiger für das Gelingen ist aber, dass die Mischung wegen dem hohen Gehalt an Bienenwachs sehr schnell erstarrt und zwar während sie kräftig gerührt wird. Dadurch können Öl und Tinktur nicht entmischen und werden als homogene Masse fest.
 
Normalerweise würden sich Öl und Alkohol trennen, das Öl würde auf dem Alkohol schwimmen und so würde das Öl-Bienenachsgemisch auch fest werden.
 
Die Salbe allerdings erstarrt so schnell, dass dem Öl während des Rührens keine „Zeit bleibt“ sich abzusetzen. Ein Teil des Alkohols verdampft natürlich, aber ein Teil der Tinktur und wichtiger noch die Wirkstoffe verbleiben im festen Balsam.
 
 
 

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8 Antworten

    1. Das hängt davon ab wieviel du machen möchtest…Als Richtwert gilt wenn du eine Tinktur oder ein Öl ansetzt ist es wichtig, dass die Flüssigkeit die Kräuter gut bedeckt. Wenn du frische Kräuter benutzt kannst du das Glas etwa zu 2/3 füllen, getrocknete Kräuter gehen ein wenig auf, da würde ich das Glas nur zu einem Drittel füllen…

  1. Hab ich das richtig verstanden, dass Gerührt wird bis die Creme erkältet ist oder soll etwas gerührt werden, dann in die Tiegel füllen zum abkühlen?

    1. Ja, der Trick ist solange zu rühren bis die Creme fast fest geworden ist. Nur dann kann es zu keiner Entmischung mehr kommen! Ich gieße meinen Balsam ab, wenn die Konsistens in etwa der von kaltem Honig ähnelt…

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