löwenzahn

Löwenzahn: Über die erstaunliche Wirkung des gesunden Unkrauts

Je nach Pflanzenteil und Jahreszeit ändert sich die Wirkung von Löwenzahn. Neben der Leber, Niere und Darmgesundheit unterstütz Löwenzahn auch die Psyche und schützt die Haut.

Die Wirkung des Löwenzahns und seine Inhaltsstoffe:

Wusstest du, dass der Löwenzahn zu den nährstoffreichsten Wildpflanzen unserer Wiesen gehört? Er schenkt uns nicht nur im Frühling frische Kraft, sondern bietet das ganze Jahr über erstaunliche gesundheitliche Vorteile.
 

Die verschiedenen Pflanzenteile – Blätter, Wurzeln und Blüten – wirken jeweils unterschiedlich. Sie können

  • die Verdauung und
  • Leberfunktion unterstützen,
  • den Cholesterinspiegel senken, Entzündungen lindern und
  • unser Immunsystem stärken.

Durch seine Bitterstoffe und die Fülle an Mineralstoffen gilt Löwenzahn seit jeher als Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Die Harntreibende Wirkung des Löwenzahns ist weithin bekannt, aus diesem Grund ist er im Volksmund auch unter dem Namen  „Pissblume“ oder „Bettseicher“bekannt.

Wenn du lernen möchtest, wie du Löwenzahn Schritt für Schritt in deiner Küche und Hausapotheke einsetzen kannst, wirf gerne einen Blick in meine Löwenzahn-Rezeptsammlung mit Erklärvideo.

 

Davon hängt die Wirkung des Löwenzahns ab:

 
Die Wirkung des Löwenzahns hängt stark davon ab, welchen Teil der Pflanze du verwendest – und zu welcher Jahreszeit du ihn erntest. Blätter, Blüten und Wurzeln unterscheiden sich nämlich nicht nur untereinander in ihren Inhaltsstoffen. Die Wirkstoffe in den einzelnen Pflanzenteilen ändern im Laufe des Jahres ihre Konzentration.
 
Der Grund dafür ist, dass jeder Inhatsstoff eine bestimmte Aufgabe für die Pflanze erfüllt. So gelten etwa Bitterstoffe als Fraßschutz und das wertvolle Inulin als Energiespeicher für den Winter. Der Fraßschutz kommt vor Allem vor der Samenbildung zum Tragen, sobald der Löwenzahn ausgesamt hat bereitet er sich auf den Winter vor und lagert vermehrt Inulin in der Wurzel ein.
 
In den folgenden Abschnitten gehe ich näher auf die Inhaltsstoffe und die Wirkung der einzelnen Pflanzenteile, also der Blätter, den Wurzeln und der Blüte des Löwenzahns ein.
 

Die Wirkung der Löwenzahnblätter:

Die Blätter sind besonders reich an Vitaminen und Mineralien und können helfen den Körper zu stärken. Hier findet man die
 
  • Vitamine A, C, E und K und
  • B-Vitamine,
  • Betkarotin,
  • Magnesium,
  • Eisen,
  • Kalium und Kalzium,
  • sowie Phosphor.
 
Löwenzahnblätter sind  allerdings auch für ihren hohen Gehalt an Bitterstoffen bekannt. Diese können die Verdauung fördern und die Leberfunktion verbessern.
 
Der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen ist im Frühjahr vor der Blüte am Höchsten. Die Bitterstoffe dienen als Fraßschutz und ihre Konzentration nimmt bis zur Vollblüte bzw. Samenbildung zu.
 
Die nächste Tabelle vergleicht Löwenzahn mit Kopfsalat bezogen auf die Konzentration ihrer Inhaltsstoffe. Ich fand diese Gegenüberstellung so aussagekräftig, was die Wirkung von Löwenzahn angeht, dass ich sie euch nicht vorenthalten konnte. Sie stammt aus dem Buch: Essbare Wildpflanzen, ISBN 978-3-03800-886-6.
 
Wie bei den meisten Wildgemüsen enthält Löwenzahn mehr Vitamine und Mineralstoffe als Kulturgemüse.
 

Löwenzahnblätter und Kopfsalat im Vergleich(1):

• Enthält achtmal so viel Calcium wie der Kopfsalat.
• Enthält dreimal so viel Eisen wie der Kopfsalat.
• Enthält enthält 3,3 g* Reineiweißgehalt im Vergleich zu 0,6 g* im Kopfsalat.
• Enthält enthält 590 mg* Kalium im Vergleich zu 224 mg* im Kopfsalat.
• Enthält doppelt so viel Magnesium wie der Kopfsalat.
• Enthält doppelt so viel Phosphor wie der Kopfsalat.
• Enthält vierzigmal so viel Vitamin A wie der Kopfsalat.
• Enthält 115 mg* Vitamin C im Vergleich zu 13 mg* im Kopfsalat.
• Enthält viermal so viel Vitamin E wie der Kopfsalat.
 
(1) Aus: Essbare Wildpflanzen, ISBN: 978-3-03800-886-6

 

Du siehst: Löwenzahn steckt voller wertvoller Nährstoffe und Bitterstoffe – weit mehr als viele unserer Kulturgemüse. Wenn du die Kraft der Blätter praktisch nutzen möchtest, findest du in meiner Löwenzahn-Rezeptsammlung

So gesund sind Löwenzahnblüten:

Die Blüten des Löwenzahn enthalten reichlich Carotinoide insbesondere Lutein, das ist auch der Grund warum Löwenzahnblüten gelb sind.

Carotinoide sind ein Antioxidationsmittel und schützen als solche unsere Zellen vor freien Radikalen. Sie sind fettlöslich und können weiter dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und unsere Augen gesund zu halten.

 

So kann Löwenzahnwurzel deine Gesundheit fördern:

 
Die Wurzel von Löwenzahn wird traditionell zur Unterstützung der Leber- und Verdauungsgesundheit verwendet. Sie kann auch helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
 
Inulin, ein löslicher Ballaststoff in der Wurzel, unterstützt auch das Wachstum von nützlichen Darmbakterien, es ist also ein sogenanntes Präbiotika.
 
Dem Löwenzahn dient Inulin als Nährstoffspeicher für den Winter. Darum sollten Löwenzahnwurzeln im Spätherbst nach dem ersten Frost geerntet werden.
 
Darüber hinaus enthält die Wurzel auch Phenolverbindungen wie Chicorin und Chlorogensäure, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften haben, sowie Schleimstoffe.

 

Wie wirkt Löwenzahn auf deine Haut?

Löwenzahn kann eine positive Wirkung auf die Haut haben, insbesondere weil er sich positiv auf unsere Leber auswirken kann.

Eine gesunde Leber kann dazu beitragen, die Gesundheit der Haut zu fördern, da sie für die Ausscheidung von Giftstoffe und überschüssigen Hormonen aus dem Körper verantwortlich ist.

Löwenzahn enthält verschiedene Verbindungen, die die Leber unterstützen. Dazu zählen Bitterstoffe wie Taraxacin und Taraxacerin, die zur Stimulation der Gallenproduktion beitragen.

Darüber hinaus enthält Löwenzahn Antioxidantien, wie Flavonoide und Phenolsäuren, die Entzündungen im Körper, einschließlich Entzündungen der Haut reduzieren können.

Diese Antioxidantien schützen unseren Körper vor freien Radikalen und wirken damit auch der Hautalterung entgegen.

In der chinesischen Medizin soll Löwenzahn seit langem auch zur Hautpflege eingesetzt. Diese Studie(1) konnte zeigen, dass Extrakte aus den Blättern und der Blüte die Haut gegen die Alterung durch Sonneneinstrahlung(vA UV-B Strahlung) unterstützen kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die spezifischen Auswirkungen von Löwenzahn auf die Hautgesundheit zu bestätigen.

(1)

Yang Y, Li S. Dandelion Extracts Protect Human Skin Fibroblasts from UVB Damage and Cellular Senescence. Oxid Med Cell Longev. 2015;2015:619560. doi: 10.1155/2015/619560. Epub 2015 Oct 20. PMID: 26576225; PMCID: PMC4630464.

 

Wie wirkt Löwenzahn auf die Psyche?

Es gibt einige Hinweise darauf, dass Löwenzahn eine positive Wirkung auf die Psyche haben kann. Einige der Inhaltsstoffe von Löwenzahn, wie Flavonoide können dazu beitragen Stress  zu reduzieren.

Eine  asiatische Studie von 2014 (2) sowie eine weitere von 2019(3) konnte zeigen, dass Extrakte aus den Blättern und der Wurzel des Löwenzahns erfolgreich gegen Depressionen wirken können. Anzumerken ist dabei, dass die Versuche an Tieren durchgeführt wurdenund nicht 1:1 auf Menschen übertragbar sind.

Ein gesunder Geist lebt, so sagt man in einem gesunden Körper und Löwenzahn gilt als sehr gesunde Pflanze, die unser allgemeines Wohlbefinden fördern kann. Gerade zu diesem Thema wären dringend weitere Studien notwendig!

(2)

Li YC, Shen JD, Li YY, Huang Q. Antidepressant effects of the water extract from Taraxacum officinale leaves and roots in mice. Pharm Biol. 2014 Aug;52(8):1028-32. doi: 10.3109/13880209.2013.876432. Epub 2014 Mar 10. PMID: 24611722.

Hier findest du die Studie.

 
(3)
Gao C, Kong S, Guo B, Liang X, Duan H, Li D. Antidepressive Effects of Taraxacum Officinale in a Mouse Model of Depression Are Due to Inhibition of Corticosterone Levels and Modulation of Mitogen-Activated Protein Kinase Phosphatase-1 (Mkp-1) and Brain-Derived Neurotrophic Factor (Bdnf) Expression. Med Sci Monit. 2019 Jan 13;25:389-394. doi: 10.12659/MSM.912922. PMID: 30636257; PMCID: PMC6340315.
 

 

So kannst du Löwenzahn verwenden:

Alle Teile des Löwenzahns sind essbar. Er ist also nicht nur eine Super-Pflanze für die Hausapotheke er macht sich auch in der Küche sehr gut und lässt sich sehr einfach in unseren Speisplan einbauen.
 
Die Blätter des Löwenzahns können in Form von Tees, als Zutat in Smoothies, in Salaten oder Kartoffelstampf/Püree verwendet werden. Die Wurzel des Löwenzahns kann als Tee oder Kaffee sowie als Gemüse verwendet werden.
 
 

Hast du Lust, die erstaunlichen Gesundheitskräfte des Löwenzahns auch in deiner Küche zu nutzen? In meiner Löwenzahn-Rezeptsammlung (inklusive Erklärvideo) zeige ich dir einfache und alltagstaugliche Rezepte – vom Würzsalz bis zur Limonade

Mach das Löwenzahn Quiz:

Löwenzahn

1 / 10

Warum wird Löwenzahn auch Pissblume genannt?

2 / 10

Warum heißt Löwenzahnsalat auch "Röhrlsalat"?

3 / 10

Was ist Löwenzahnhonig?

4 / 10

Was macht Löwenzahn zu einem wahren Superfood?

5 / 10

Welche gesundheitlichen Vorteile hat Löwenzahn für die Haut?

6 / 10

Welche Vitamine sind in Löwenzahn zu finden?

7 / 10

Aus welchen Teilen des Löwenzahns kann man Tee kochen?

8 / 10

Aus welchem Teil des Löwenzahns wird Löwenzahnkaffee hergestellt?

9 / 10

Welche Teile des Löwenzahns sind essbar?

10 / 10

Warum ist Löwenzahn gelb?

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Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass die Pflanze aus einer sicheren Quelle stammt und frei von Schadstoffen ist.

Weiter möchte ich wie immer darauf hinweisen, dass mein Blog der Information über die Pflanzen dient und ich weder Ärtztin noch Pharmazeutin bin. Ich gebe keine medizinischen Ratschläge sondern informiere über die Wirkung und Verwendung von Löwenzahn(oder anderen Pflanzen).

FAQ

Most frequent questions and answers

Löwenzahnblüten enthalten Carotinoide, diese öllöslichen Stoffe sind für die gelbe Farbe verantwortlich.

Löwenzahn-Tinktur wird aus der Wurzel, dem Blatt oder der Blüte der Löwenzahnpflanze hergestellt, indem man sie in Alkohol einweicht und dann filtriert.

Es wird oft zur Unterstützung der Verdauung und zur Unterstützung der Leber verwendet. Löwenzahn-Tinktur hat eine höhere Konzentration an Wirkstoffen als Löwenzahn-Tee und kann daher in kleineren Dosen eingenommen werden.

Löwenzahn-Extrakt wird aus der Wurzel, den Blättern oder den Blüten der Löwenzahnpflanze hergestellt, indem man sie in Alkohol oder Wasser einweicht und dann filtriert oder verdampft.

Der Extrakt enthält eine Vielzahl von Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien und wird oft als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Es wird oft zur Unterstützung der Verdauung, der Leberfunktion verwendet.

Löwenzahn Tee wird durch Einweichen der Wurzeln oder Blätter der Löwenzahnpflanze in heißem Wasser hergestellt.

Er enthält auch eine Vielzahl von Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien und wird oft zur Unterstützung der Verdauung und zur Stärkung der Leberfunktion verwendet.

Löwenzahn-Tee hat einen leicht bitteren Geschmack und kann mit Honig oder Zitronensaft gesüßt werden.

Löwenzahn ist nicht giftig. Alle Teile des Löwenzahns sind essbar.

Löwenzahn Honig ist kein echter Honig. Er wird aus Zuckersirup und Löwenzahnblüten hergestellt.

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4 Antworten

  1. Zum Thema Löwenzahnhonig: Mir ist bekannt, dass aus Sirup und Löwenzahnblüten einen „Hummelhonig“ entsteht. Aber wir haben eine eigene Imkerei, in der wir einen echten Löwenzahnhonig von Bienen anbieten. Wer hat jetzt recht?

    1. So wie ich es verstehe ist der Begriff Honig geschützt, und Honig wird von Bienen gemacht 😉 Unter Löwenzahnhonig versteht man eigentlich eine Art dickflüssigen Löwenzahnsirup oder Gelee. Natürlich haben die Imker Recht, leider hat sich der Begriff „eingebürgert“ und wird falsch verwendet- Das ist eine Unachtsamkeit, die mMn von den meisten Menschen gar nicht böse gemeint ist.
      glg Sylvana

  2. Darf man als Epileptiker auch Löwenzahnurectrakt einnehmen? Nicht als Ersatz der Medikamente nur um die Gedächtnisleistung zu optimieren.

    1. Es tut mir total leid, aber über eventuelle Nebenwirkungen von Medikamenten(die ich gar nicht kenne) kann ich natürlich nichts sagen- Am Besten schaust du in der Packungsbeilage nach oder fragst einen Artzt!

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