Inhalt:
2) Blätter (Glanz)
3) Stängel (nicht behaart)
4) Blüte (Döldchen zweiter Ordnung haben Hüllblätter)
5) Same
1) Hundspetersilie – Aussehen und Wuchshöhe
Wie bereits erwähnt, gehört die Hundepetersilie (Aethusa cynapium) zu den giftigen weißen Doldenblütlern. Damit du sie eindeutig erkennen kannst solltest du dir ihre Merkmale gut einprägen und die Unterscheidungsmerkmale zu ihren Verwechslungspartnern gut kennen.
Die ein bis zwei Jahre alte Pflanze zeigt normalerweise ihre Blätter im ersten Jahr und blüht im folgenden Jahr.
Sie kann bis zu 1,5 m hoch werden und überragt damit die Gartenpetersilie. Die Gartenpetersilie blüht übrigens gelb grün, aus diesem Grund geschehen Verwechslungen zur Blütezeit eher selten.
2) Blätter der Hundspetersilie erkennen (Glanz als Merkmal)
Das zusammengesetzte Blatt hat einen grob dreieckigen Umriss, die Blätter sind zwei bis dreifach gefiedert und ähneln jenen der Gartenpetersilie oder des Wiesenkerbels.
Die Blätter, der Hundspetersilie glänzen sowohl an ihrer Ober- als auch ihrer Unterseite, das unterscheidet sie sowohl von der Gartenpetersiliee als auch von anderen Doldenblütlern. Dieser auffällige Glanz ist im Volksmund auch namensgebend für die Hundspetersilie, sie wird auch „Glanzperterlein“ genannt.
Sie sollen weiter unangenehm und/oder nach Knoblauch riechen, obwohl ich persönlich den Geruch gar nicht wahrnehmen konnte. Ich denke der Geruch als Unterscheidungsmerkmal ist sehr unzuverlässig. Er variiert von Pflanze zu Pflanze und ist auch vom Standort, der Jahreszeit, der Tageszeit und dem Wetter abhängig.
3) Hundspetersilie Stängel – glatt, unbehaart, rötlich
Die Stängel, also der Haupttrieb der Pflanze an dem die Blüte sitzt, ist rund leicht kantig, manchmal rötlich überlaufen und bereift. Das wichtigste Merkmal zur Bestimmung ist das Fehlen einer Behaarung.
Die rote Farbe des Stängels verrät uns etwas über den Standort, denn die rote Farbe(Anthocyane) dient der Wald Engelwurz(und anderen Pflanzen) als UV-Schutz, dementsprechend tritt sie gehäuft auf sonnigen Standorten auf und kann an schattigen Plätzen auch fehlen.
4) Hundspetersilie Blüte bestimmen – Hüllblätter erkennen
Die weiße Doppelsole zeigt sich im zweiten Jahr von Juni bis September. Die Hauptdolde hat KEINE Hüllblätter, die Dolden zweiter Ordnung zeigen drei nach hinten gerichtete lineare Hüllblätter. Diese werden oft als das wichtigste Bestimmungsmerkmal der Hundepetersilie beschrieben und sind auf den Bildern 1 und 4 sehr gut zu erkennen.
Zu Verwechslungen zwischen der Hundspetersilie und ihren essbaren Doppelgängern kommt es selten mit blühenden Pflanzen, deswegen denke ich dass die Kenntnis der Blatt und Stängelmerkmale wichtiger sind als die der ohnehin auffälligen Blüte.
Ist die Hundspetersilie noch nicht aufgeblüht, ist es oft schwer Hüllblätter erster und zweiter Ordnung zu unterscheiden. Das bedeutet Hüllblätter auf den Dolden zweiter Ordnung sind kaum von Hüllblätter der ersten Ordnung zu unterscheiden(siehe zweites Foto).
Deshalb kann es bei ungenauer Betrachtung, also wenn du nur die Blüte ansiehst zu Verwechslungen mit der wilden Karotte kommen, besonders wenn man sich nur auf das Aussehen der Blüte verlässt! (siehe Foto)
5) Samen der Hundspetersilie – Spaltfrucht & Vermehrung
6)Hundspetersilie Giftwirkung – Symptome und Toxine
Die Hundspetersilie ist eine potente Giftpflanze. Die Wirkung der Hundepetersilie ergibt sich aus den in ihr enthaltenen Toxinen, einer Mischung aus Polyin, von denen das meiste Aethusin ist, vergleichbar mit dem tödlichen Wirkstoff der gefleckten Hemlocktanne (Coniin). Die Polyin-Konzentration beträgt im Kraut bis zu 0,2%, in der Wurzel ist mit etwa 1% wesentlich mehr des Giftstoffes zu finden.
Die Vergiftungswirkung ähnelt der des Schierlings, sie zeigt sich zunächst in Form von Brennen im Mund- und Rachenraum, weiter ausgedehnten Pupillen, Schweißausbrüchen, Krämpfen sowie Blähungen und Seestörungen. Später kommt es zu Bewusstseinsstörungen und zunehmender Lähmung bis zur Atemlähmung.
7)Hundspetersilie Verwechslungsgefahr – sichere Bestimmung
Mehrere essbare Doldenblütler können leicht mit der giftigen Hundspetersilie verwechselt werden – darunter die
- Gartenpetersilie,
- der Wiesenkerbel,
- die wilde Karotte (Möhre) und
- der Wilde Kümmel
Gerade junge Pflanzen sehen sich zum Verwechseln ähnlich, besonders vor der Blüte.
Wenn du dir bei der Bestimmung unsicher bist, lass die Pflanze lieber stehen. Die Hundspetersilie gehört zu den stark giftigen Doldenblütlern und kann bereits in kleinen Mengen gefährlich werden.
Bei Verdacht auf eine Vergiftung wende dich sofort an die Vergiftungszentrale.
Um die Hundspetersilie sicher zu erkennen, achte besonders auf den Glanz ihrer Blätter – sie sind auf der Ober- und Unterseite glänzend und haben ihr damit den Namen gegeben.
Kleines Praxis-Memo: Achte auf diese Merkmale der Hundspetersilie
- Die Blüte der Hundspetersilie besitzt 3 lineare Hüllchenblätter
- Vor der Vollblüte immer Blätter und Stängel genau prüfen.
- Glanz der Blätter = starkes Hundspetersilie-Signal.
- Behaarung am Stängel spricht gegen Hundspetersilie (sie ist unbehaart).
- Im Zweifel stehen lassen.
Hundspetersilie erkennen und von Gartenpetersilie unterscheiden:
Die Gartenpetersilie blüht gelbgrün und bildet keine linearen, rückwärts gerichteten Hüllchenblätter. Ihren Blättern fehlt der für die Hundspetersilie typische Glanz. Zerreibt man die Blätter der Hundspetersilie, kann ein unangenehmer Geruch auffallen (als Merkmal aber unzuverlässig). Gartenpetersilie bleibt außerdem meist niedriger.
Hundspetersilie erkennen und von Wiesenkerbel unterscheiden:
Die Blätter des Wiesenkerbels ähneln denen der Hundspetersilie allerdings fehlt ihnen der auffällige Glanz, weiter ist der Stängel des Wiesenkerbels behaart und deutlich gerillt. Er ähnelt im Querschnitt einem Zahnrad. In der Blüte zeigt die Hundspetersilie typische Hüllchenblätter an den Dolden zweiter Ordnung. Die Hüllchenblätter des Wiesenkerbels sind im Gegensatz dazu unauffällig und behaart. Die Samen des Wiesenkerbels sind nicht rund wie die der Hundspetersilie sondern länglich und sehr dunkel.
Hundspetersilie erkennen und von der wilden Möhre unterscheiden:
Den Blättern der Wilden Möhre fehlt der typische Glanz. Sie riechen meist angenehm aromatisch. Der Stängel der Wilden Möhre ist borstig behaart, der der Hundspetersilie glatt und oft weiß bereift.
Die wilde Karotte besitzt an der Dolde erster Ordnung auffällige, zarte Hüllblätter; häufig – aber nicht immer – findet sich in der Mitte eine einzelne dunkle Blüte (Mohrenblüte).
Vor der Vollblüte können die Döldchen mit denen der Hundspetersilie verwechselt werden; deshalb solltest du dich nie nur auf die Blüte verlassen, sondern auch die Blätter und Stängel genau ansehen.
Hundspetersilie erkennen und vom wildem Kümmel unterscheiden:
Die Blätter des wilden Kümmels zeigen ein typisches Kümmelkreuz, sie riechen angenehm nach Kümmel. Der Doppeldolde des Kümmels fehlen die linealen Hüllchenblätter, die für die Hundspetersilie so typisch sind! Wenn dich diese Pflanze fasziniert, dann lies gern auch meinen Beitrag über den Wilden Kümmel – er sieht auf den ersten Blick ähnlich aus, gehört aber zu den essbaren Doldenblütlern.
Häufige Fragen zur Hundspetersilie
Ist Hundspetersilie giftig für Menschen?
Ja. Alle Pflanzenteile sind stark giftig – besonders Wurzel und junge Blätter. Schon kleine Mengen können Symptome wie Brennen im Mund, Schwindel und Atemnot auslösen.
Wie kann man Hundspetersilie sicher erkennen?
Achte auf den beidseitigen Glanz der Blätter, den glatten, unbehaarten Stängel und die drei nach hinten gerichteten Hüllblätter der Blüte. Falls du dir unsicher bist, verwende die Pflanze auf keinen Fall.
Was tun bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Hundspetersilie?
Rufe sofort die Vergiftungszentrale an und bringe, wenn möglich, Pflanzenreste zur Identifikation mit.
Welche Pflanzen kann man mit Hundspetersilie verwechseln?
Am häufigsten wird sie mit Gartenpetersilie, Wiesenkerbel, Wilder Möhre oder Wildem Kümmel verwechselt.
6 Antworten
Danke für die tolle Beschreibung
Gerne! Danke für die tolle Rückmeldung
Ich halte gerade eine giftige Acker-Hundspetersilie in der Hand. Mein Nachbar (der Arzt ist) sagte es könnte wiesen-Kerbel sein (die Blätter passen nicht zu Kerbel)
Die Wilde Möhre sah noch am ähnlichsten aus, aber die fehlenden Haare haben mir gezeigt daß etwas nicht stimmt. Die Pflanze riecht sehr angenehm und erinner sogar an Möhre.
Also seid immer vorsichtig mit Doldenblütlern, die sind leicht zu verwechseln.
Vielen lieben Dank für den Hinweis! Gerade darum schreibe ich über dieses wichtige Thema…Ich denke Ärtzte lernen im Studium keine Bestimmungskriterien für Pflanzen…
Einwandfreie Beschreibungen.
Super und Danke.
Danke sehr! Ich freue mich sehr über die Rückmeldung!
glg Sylvana