Die Wegwarte

Die Wegwarte ist eine traditionelle heimische Heilpflanze und ein Wildgemüse. Der lateinische Name der Wegwarte ist Cichorium intybus. Sie wurde im Jahr 2020 zur Heilpflanze des Jahres und im Jahr 2005 zum Gemüse des Jahres gekürt. Diese ausdauernde krautige Pflanze ist die Urmutter von Chicorée, Radicchio und Zuckerhut und gehört zur Familie der Korbblütler. Die Wegwarte ist in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens weit verbreitet.

Die Wegwarte kann bis zu 150cm hoch werden, wobei diese Angabe sich auf ideale Bedingungen bezieht.

Wie sieht die Wegwarte aus?

Die Wegwarte ist eine mehrjährige Pflanze, sie kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen, an idealen Standorten erreicht sie auch 1,5m. Sie besitzt aufrechte, dünne und verzweigte Stängel.  Die Wegwarte hat auffällige himmelblaue bis violette Blüten, die aus zahlreichen kleinen Blütenköpfchen bestehen und eine Größe von etwa 3 bis 5 cm erreichen können.Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und kann auf verschiedenen Böden wachsen, einschließlich sandigem und steinigem Boden.

Die Wurzel der Wegwarte

Die Wurzel der Wegwarte besitzt eine lange, dicke und fleischige Wurzel. Die Wurzel hat eine milchige weiße Farbe und einen leicht bitteren Geschmack. Sie wird oft als Kaffeeersatz verwendet und kann auch als gesundes Wildgemüse gegessen werden. Die Wurzel enthält auch verschiedene gesundheitsfördernde Verbindungen wie Inulin, Lactucin, Flavonoiden, Anthocyane und Cichoriin.

Die Wurzel dere Wegwarte wird im Herbst nach dem ersten Frost geerntet, zu dieser zeit ist wie beim Löwenzahn der Gehalt an Inulin am höchsten. Inulin ist ein präbiotischer Stoff, der unsere Darmflora stärkt und so unsere Darmgesundheit unterstützt. Die zweite Möglichkeit wäre die Wurzel im zeitigen Frühjahr auszugraben, zu dieser Zeit ist der Gehalt an Bitterstoffen höher.

Die Blüte der Wegwarte

Die zarten, blauen – selten weißen – Blüten bestehen nur aus Zungenblüten und ziehen, wie die Fotos zeigen, zahlreiche Insekten an. Die Blütezeit der Wegwarte hängt von der genauen geographischen Lage und der Seehöhe ab, sie erstreckt sich ungefähr von Juli bis Ende September.

Faszinierend finde ich außerdem, dass die Wegwarte nicht sehr lange blüht. Die schönen, blauen Blüten öffnen sich jeden Tag nur für wenige Stunden und zwar von Sonnenaufgang bis um die Mittagszeit. Eine Wegwartenblüte blüht nur  einen einzigen Tag, am nächsten Tag ist die Zeit von neuen Blüten gekommen. Die Pflanze wartet am gleichsam Weg- oder Feldrand auf den Morgen, um ihre bezaubernden Blüten mit dem Sonnenaufgang zu öffnen.

Warum ist die Wegwartenblüte blau?

Die Blüten verdanken ihre blaue Farbe den in ihnen enthaltenen Anthocyanen. Dieser antioxidative Inhaltsstoff färbt auch Malven und Kornblumen blau.
 

Die Blätter der Wegwarte:

Die Wegwarte bildet eine Blattrosette. Die Blätter sind essbar lanzettlich geformt, sie können bis zu 30 cm lang werden. Sie sind an der Unterseite grob behaart, dunkelgrün und sind oft gezackt oder gezähnt.
 
Wegwartenblätter können roh oder gekocht verzehrt werden, haben jedoch einen leicht bitteren Geschmack.

Welche Wirkung kannst du von der Wegwarte erwarten?

Die Wurzel der Wegwarte ist als traditionelle Heilpflanze durch das HMPC anerkannt und wird bei Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden empfohlen.

Die Bedeutung der Wegwarte als alte europäische Heilpflanze zeigt sich in Beschreibungen von Paracelsus und Kneipp. Insbesondere die Wirkung auf den Bereich Milz, Leber und Galle ist hervorzuheben.

Es kann derzeit keine Aussage zur Eignung für Schwangere, Stillende oder Kinder getroffen werden.

Die Verwendung von Wegwarte:

Wie der Löwenzahn speichert auch die Wegwarte Inulin in ihren Wurzeln. Die Blätter werden traditionell als Salat und Gemüse genutzt und eignen sich auch für Suppen.

Wegwarten Kaffee oder Zichoriekaffee

Aus den Wurzeln der Wegwarte kann, ähnlich wie aus Löwenzahnwurzeln, ein gesunder Kaffeeersatz hergestellt werden. Dazu wird die Pfahlwurzel im Herbst geerntet, getrocknet, in der Pfanne ohne Öl angeröstet und mit Wasser gekocht. Früher wurde die Wurzel nach dem Rösten gemahlen, um die Ähnlichkeit zu Kaffee weiter zu unterstreichen. Interessanterweise gibt es für diese Anwendung sogar eine eigene Zuchtform, die Wurzel- oder Kaffeezichorie genannt wird.

Wegwartentee

Dafür werden 2-4 g mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht.
 

Das verraten uns die Namen der Wegwarte:

Der bekannteste Name ist wohl „Chicorée oder Zichorie“ und stammt vom französischen Wort „chicorée“, das wiederum wird von dem lateinischen Wort „cichoreum“ abgeleitet.
 
Der Name „Chicorée“ bezieht sich oft auf die Wurzel der Wegwarte, die als Kaffeeersatz verwendet wird, Ich erinnere mich, dass mir meine Oma als Kind Zichorie Kaffee, also Kinderkaffee gemacht hat.
 
Weitere Namen sind Bitterwurz, Bittersalat oder Bauernsalat und beziehen sich eindeutig auf die Eigenschaften und die Verwendung der Wegwarte.
 

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