Die Schneeheide auch Winderheide, also Erica carnea gehört wie ihre bekannte Schwesterpflanze die Besenheide zur Familie der Heidekrautgewächse. Der hübsche, immergrüne Zwergstrauch beeindruckt durch seine sehr frühe Blütezeit von Jänner bis Mai, das macht sie auch zu einer wichtigen Futterpflanzen für Bienen.
Die Schneeheide wird je nach Standort und Höhenlage bis zu 30 cm hoch, sie besitzt nadelförmige, immergrüne Blätter. Die Schneeheide besitzt einen einseitigen, traubigen Blütenstand, die Blüten selbst können weiß, rosa und rötlich sein.
Blühende Schneeheide, kann wie Besenheide getrocknet werden, allerdings verliert die getrocknete Pflanze ihre nadeligen Blätter. Die Schneeheide ist sehr winterhart und kommt mit Temperaturen unter -30°C gut zurecht. Wie der Name schon verrät blüht die Schneeheide sehr früh, teilweise sogar im Schnee.
Die Schneeheide(Erica carnea) vs. Die Besenheide(Calluna vulgaris)
Diese beiden Erica Arten sind sehr ähnlich und werden oft verwechselt, an diesen Unterscheidungsmerkmalen kannst du leicht erkennen um welches Heidekrautgewächs es sich handelt:
- Schneeheide ist mit der Besenheide verwandt. Sie ist etwas kleiner als die Besenheide
- Die Blätter der Schneeheide sind nadelförmig, die der Besenheide sind schuppenförmig und liegen an den Ästen der Pflanze an.
- Die Blütenstände der Schneeheide sind länger als die der Besenheide.
- Die Schneeheide blüht von Jänner bis Mai während die Besenheide von August bis Ende Oktober blüht.
- Im Gegensatz zu anderen Heidekrautarten gedeiht die Schneeheide auf nährstoffarmen, basischen Böden
Der zauberhafte Erica-Kiefernwald
Die Schneeheide bildet oft ausgeprägte Bestände und überzieht ganze Wälder zur Blütezeit mit einem zauberhaften rosa Teppich. Für die Kinder ist der rosarote Frühlingswald die Heimat von Feen und Einhörnern, er bringt allerdings nicht nur meine Mädchen zum Träumen sondern lockt im März und April zahlreiche Besucher an.
Die Schneeheide kommt auch mit basenreichen Böden sehr gut klar, das bedeutet sie wächst auch auf nährstoffarmen Kalk und Dolomitgesteinsböden. Die nadelförmigen Blätter der Schneeheide gelten dabei als eine Anpassung an diese nährstoffarmen Böden.
Erica Carnea bildet mit Kieferbeständen ein artenreiches Biotop, das sogar einen eigenen Namen erhalten hat: Erico Pinetum. Die Winterheide gilt dabei als wertvoller Indikator der Bodengesundheit. Der Wald und die Schneeheide sind dabei so gut aneinander angepasst und verbunden, dass eines nur zu schützen ist, wenn auch der andere geschützt und erhalten wird. Die alpinen Kieferwälder gelten aufgrund des Klimawandels in einigen Gebieten als gefährdet.
Darum darfst du die Schneeheide nicht einfach ausgraben:
Gerade aufgrund ihrer ungewöhnlich frühen Blütezeit und der farbenfrohen Blüten ist die Schneeheide eine beliebte Gartenpflanze und Bienenweide. Aufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse an Boden und Standort ist die Schneeheide in vielen Gebieten selten geworden.
Erica Carne gedeiht auf basenreichen, nährstoffarmen Böden. Aus diesem Grund kommt die Schneeheide mit Garten oder Blumenerde nicht gut zurecht. Außerdem gedeiht der Erica in Symbiose mit einem Pilz, der der Pflanze bei der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen hilft. Diese Art von Pilzen kommen mit fremden Umweltbedingungen, wie jenen in Gärten nicht gut zurecht.
Wenn du also Erica einfach ausgräbst nimmst du der Pflanze alles was sie für ein gutes Wachstum benötigt.
Schneeheide einfach kaufen:
Es ist allerdings durchaus möglich Schneeheide in diversen Farben zu kaufen. Wenn du das getan hast ist es am Einfachsten die Pflanze einfach in ihrem Topf weiter zu ziehen.
Achte auf jeden Fall darauf, die Schneeheide in ihrer original Erde zu belassen. Die Pflanzerde für Schneeheide sollte nährstoffarm und basisch sein. Sie beinhaltet im besten Fall auch den Pilz der deine Erica mit Nährstoffen versorgt, es wäre schade diesen wichtigen Partner einfach zu entsorgen.
Falls du deiner Schneeheide etwas Gutes tun möchtest kannst du sie mit gemahlenen Eierschalen versorgen, und ihr so etwas Kalk zuführen.
Schneeheide richtig schneiden:
Damit zu lange Freude an deiner Schneeheide hast solltest du sie nach der Blütezeit etwas zurückschneiden. Auf diese Weise förderst du einen schönen Wuchs. Am Besten schneidest du die Pflanze einmal im Jahr um etwa ein Drittel zurück.
Die Schneeheide ist wichtig für die Bienen:
Aufgrund ihrer frühen Blütezeit ist die Schneeheide eine wichtige Nahrungsquelle für die Honigbiene und verschiedene Wildbienen. Diese fliegen auch im Winter an sonnigen Tagen aus um Abzukoten, und finden im blühenden Erica eine willkommene Nahrungsquelle. Auf diese Weise trägt die Schneeheide in ihrem Verbreitungsgebiet zur Erhaltung der Artenvielfalt und dem Schutz der Bienen bei.
Die Schneeheide und ihr Pilz eine „coabhängige“ Lebensgemeinschaft
Um richtig gut wachsen zu können ist Erica Carnea auf die Unterstützung von Pilzen angewiesen. Diese Mykorrhizapilze umhüllen das feine Wurzelgeflecht der Pflanzen und liefern dem Erica wichtige Nährstoffe wie Phosphat und Nitrat.
Die Pilze sollen außerdem auch die Wasserversorgung der Pflanze verbessern und diese Widerstandsfähiger gegen Krankheiten, Frost und Trockenheit machen. Die Mykorrhizapilze leben in Symbiose mit ihren Pflanzen und werden vom Heidekraut mit wertvollen Kohlenhydraten versorgt.
Kurz gesagt verbessert der Pilz die Fähigkeit von Erica mit widrigen Bedingungen wie Trockenheit und Nährstoffmangel klar zu kommen. Leider finden sich diese wertvollen Pilze nur sehr selten in Parkanlagen oder Blumenbeeten