Echtes Johanniskraut, Hypericum perforatum.
Pflanzenbestimmung ist eine Kunst, nur allzuoft denkt man eine Pflanze eindeutig zu kennen…und doch liegt man nicht ganz richtig. Hier erkläre ich dir die Bestimmungsmerkmale vom echten Johanniskraut, insbesondere im Vergleich zu seiner nahen Verwandten, dem gefleckten Johanniskraut.
- Ein wichtiges, aber nicht eindeutiges Unterscheidungsmerkmal sind die Blätter mit ihren großen Öldrüßen. Diese lassen die Blätter durchlöchert wirken(perforatum). Wenn du die Bätter gegen das Licht hältst kannst du oft sogar die Sonne hindurchscheinen sehen. ABER auch die Blätter des gefleckten Johanniskrauts sind leicht durchlöchert!
- Der Stiel besitzt zwei Leisten. Das ermöglicht es unseren Händen das echte Johanniskraut eindeutig von anderen Arten zu unterscheiden, desonders dem gefleckten Johanniskraut(Hypericum maculatum) mit seinem vierkantigen Stiel.Mit diesem Merkmal lässt sich das echte Johanniskraut bestimmen ohne auch nur ein Blatt oder eine Blüte von der Pflanze entfernen zu müssen!
- Der Stängel ist im Gegensatz zum gefleckten Johanniskraut markig gefüllt.
- Wer eine Blüte zwischen den Fingern reibt färbt eben diese rot-violett. Das ist AUCH beim gefleckten Johanniskraut so.
Die Wirkstoffe:
Der rote Farbstoff geht auf den Wirkstoff Hypericin zurück, er gibt der Pflanze auch den Namen Herrgottsblut. Echtes Johanniskraut enthält zwischen 0,1 und 0,15% Hypericin.
Zusammen mit dem antibiotisch wirksamen Inhaltstoff Hyperforin soll Hypericin für die antidepressive Wirkung verantwortlich sein, die Johanniskraut zugeschrieben wird. Wobei die Studienlage nicht ganz klar ist und weitere Studien zum Zusammenspiel der Wirkstoffe nötig wären. Interessant ist, dass laut Wikipedia Hyperforin ausschließlich im echten Johanniskraut zu finden ist!
In der Volksheilkunde wird dem Rotöl, dem Ölauszug von Johanniskraut(blüten) eine wundheilende Wirkung zugeschrieben. Die Anwendung umfasst dabei auch Sonnenbrand und leichte Verbrennungen.